Der Grüne Kakadu
Inhalt
In der Spelunke “Zum grünen Kakadu“ scheint niemand das zu sein, was er oder sie vorgibt. Spiel und Realität vermischen sich: Schauspieler*innen prahlen mit kriminellen Taten, während die feine und betagte Gesellschaft als Straßengauner verkleidet den angenehmen Nervenkitzel genießt. Nur der gesetzestreue Kommissär will dem aufrührerischen Schein-und-Sein-Spiel den Garaus machen und greift zu überraschenden Maßnahmen.
Arthur Schnitzler
Arthur Schnitzler (geb. 15. Mai 1862, † 21. Oktober 1931 in Wien, war ein österreichischer Arzt, Erzähler und Dramatiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne. Er begann früh, als Verfasser literarischer Texte und Gedichte aufzutreten. Sein literarisches Debüt gab er mit Liebeslied der Ballerine 1880. Nach der Veröffentlichung von Leutnant Gustl, worin er den Ehrenkodex des Militärs angriff, wurde ihm 1901 der Offiziersrang als Oberarzt der Reserve aberkannt. Danach war er nicht mehr ärztlich, sondern nurmehr als freier Schriftsteller tätig. Schnitzler schrieb Dramen und Prosa (hauptsächlich Erzählungen), in denen vor allem auf die psychischen Vorgänge seiner Figuren lenkt. Mit dem Einblick in das Innenleben seiner Figuren bekommt der*die Leser*in auch ein Bild von der Gesellschaft, die diese Gestalten und ihr Seelenleben prägt. Zu seinen bekannten Werken gehören Reigen und Traumnovelle. Die Groteske Der grüne Kakadu entstand 1898 und wurde am 1. März 1899 uraufgeführt.
Emma Louise Lunghard
Emma Louise wurde am 20. Juni 1964 in Düsseldorf geboren, lebte lange Zeit in Bonn, kurze Zeit in Heidelberg und ist mittlerweile in Bühl (Baden-Württemberg) zu Hause. Vor und nach ihrem abgebrochenen Psychologiestudium (5 Semester), schlug sie sich mit unterschiedlichen Tätigkeiten, u.a. als Sekretärin eines Politikers, als Coachin, Sozialarbeiterin und Personaldisponentin durch.
Seit September 2016 ist sie aufgrund ihrer MS-Erkrankung in Erwerbsminderungsrente.
Veröffentlichungen (Auszug):
Am Rande des Abhangs,
Emmas letzter Sommer,
Die Entdeckung des Nichts.
Link: https://www.goodreads.com/author/show/17289463.Louise_Lunghard
Textbesprechung des 1. Kapitels ihres 1. Buches:
http://www.literaturcafe.de/eine-textkritik-am-rande-des-abhangs/
Ensemble Losgelegt
Im Frühjahr 2014 entstand das Ensemble mit spielfreudigen Personen, die ihre Leidenschaft für Theater miteinander teilen wollten. Es sollten nicht nur dramatische Stoffe gespielt werden, sondern auch Krimis oder Komödien. Unter der Leitung von Stephan Grösche befasste sich das Ensemble bereits mit berühmten Autoren wie ETA Hoffmann, Fontane oder Shakespeare; es wurden aber auch eigene Texte verarbeitet. Neben den abendfüllenden Stücken hat das Ensemble auch eine szenische Lesung und ein Figurentheaterstück für Kinder zum Besten gegeben.
Das Ensemble Losgelegt wird 2024 zehn Jahre jung. Zum Jubiläum ist eine szenische Lesung zu einem Hitchcock-Klassiker geplant. Demnächst mehr!
Arthur Schnitzlers Dramatik zeichnet sich vor allem durch die tiefgründige Analyse der menschlichen Psyche aus. Er stellte nicht nur dem bürgerlichen Individuum eine präzise Diagnose, sondern auch der Gesellschaft und Kultur seiner Zeit. Durch die genaue Darstellung des sozialen Rollenspiels gibt er tiefe Einblicke in das Wesen und die Struktur des Bürgertums, die weit über das Wien um die Wende zum 20. Jahrhundert hinaus Gültigkeit besitzen. Der Dichter erhebt keine Anklage und schlägt keine politischen Veränderungen vor. Seine Werke sind vielmehr durch eine skeptische Weltsicht gekennzeichnet.
Die Französische Revolution EINFACH
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit — das waren die Ziele der Französischen Revolution von 1789, einem der folgenreichsten Ereignisse der europäischen Geschichte.
Frankreich erlebte während der zehn Jahre langen Revolution viele Veränderungen. Die einfachen Bürger befreiten sich aus den Zwängen der damaligen Ständegesellschaft und erkämpften sich grundlegende Menschenrechte. Dazu mussten sie die gesellschaftliche Ordnung auf den Kopf stellen: die Vorrechte des Königs und seiner Anhänger mussten neuen Rechten für das Volk weichen. Das Ganze verlief dabei turbulent und blutig.
Was hat mich als Regisseur an dem Stück gereizt?
Das Ensemble wünschte sich eine Komödie. Schnitzlers Vorlage eignete sich besonders für ausgefallene Figuren in einem komödiantischen Setting. Ich fand Gefallen an der Idee, Menschen in einer Kneipe zu treffen, die sich alle als etwas ausgeben, was sie nicht wirklich sind. Theater spielen. Sich verkleiden. Etwas vorspielen und vormachen. Eine Rolle spielen. Mit allen Risiken, aber auch kuriosen Möglichkeiten. Wir alle spielen verschiedene Rollen in unserem Alltag. Wollen wir nicht alle einmal, zumindest für einen kurzen Zeitpunkt, diesen Rollenbildern entfliehen und etwas anderes sein? Ich habe die Figuren im Stück zum Teil mit Klischees beladen, gedanklich bei und vermutend dass wir immer glauben zu wissen, wie sich bestimmte Menschen geben oder sind, sein müssen. Wissen wir es wirklich? Gleichzeitig stellte ich mir die Frage, ob man*frau überhaupt eine andere Möglichkeit bekommt, als den aufgezeigten Weg als Mensch, Rolle, Figur zu gehen, der einer*einem in die Wiege gelegt wird. Sind wir wirklich selbst verantwortlich, in welchem Milieu wir uns befinden, (auf)wachsen, uns verantwortlich fühlen? Können wir dem entfliehen, wollen wir dem entfliehen? Vielleicht haben wir die Wahl oder ist es doch unser Schicksal, da zu sein, wo wir gerade sind? Ich kenne die Antworten nicht. Auch wenn ich einiges zu erzählen habe.
FELICITA übersetzt
Glücklich sein und Händchen halten
Felicità e tenersi per mano
Wir gehen weit zu dem Glück.
Andare lontano la felicità.
Und dein unschuldiger Blick
E il tuo squardo innocente
Inmitten der Leute ist glückseelig.
In mezzo alla gente la felicità.
Wir halten das Glück zusammen wie Kinder.
E restare vicini come bambini
Das ist Glück
La felicità
Glück
Felicità.
Glück und Kissen aus Blei
Felicità e un cuscino di piume
Das Wasser des Flusses das fliesst und läuft.
L'acqua del fiume che passa e che va.
Und der Regen der hinter das Zelt fällt, das ist Glück
E' la pioggia che scende dietro le tende la felicità.
Und das Licht zu dimmen um Frieden zu schließen und glücklich zu sein.
E abbassare la luce per fare pace
Das ist Glück
La felicità
Glück
Felicità.
Man fühlt es schon in der Luft
Senti nell'aria c'e gia
Unser Liebeslied das spielt.
La nostra canzone d'amore che va.
Wie ein Gedanke an die Glückliche.
Come un pensiero che sa di felicità.
Du spürst es schon in der Luft
Senti nell'aria c'e gia
Ein wärmender Sonnenstrahl besteht wie
Un raggio di sole piu caldo che va
Ein gewisses Lächeln der Glücklichen.
Come un sorriso che sa di felicità.
EPILOG
Wer bin ich?
Mutter, Geliebte, Spielerin, Kind,
(Vater, Geliebter, Spieler, Kind,)
die Freche, der lustlose Mörder,
depressiv oder fröhlich, lebendig bereits.
Ertrunken stehen, lachend sterben.
Die Wahrheit wiegt einen Felssturz
entfernt, ist doch immer da.
Egal wie stark ich bin,
ich werde daran sterben
nie schlecht sein zu wollen.
Es gibt das Eine nicht ohne andere.
Wahrheit. Wahrheit. Wahrheit.
In Wahrheit liegt die Unwahrheit begraben.
Im Bösen ist immer auch Gut,
versteckt weiß im Schwarz.
Schein oder Sein, bin ich die Rolle,
Rolle aus der ich gefallen bin?
Ich war und bin und werde,
immer anders in Lauf und Zeit.
Breche mich auf und baue mich ab,
akzeptiere mein Schicksal
oder lieber doch?
Im Mantel der Held,
nackter Versager,
die Schöne ein Biest,
mehr als eine Person.
Um überleben zu müssen,
versteh ich.
Nord nur mit Süd,
Spiel nur im Kampf,
Wahrheit ist Betrug,
was zu sehen,
ist nicht da.
(Emma Louise Lunghard)
Marie
Ich sehe dich in tausend Bildern,
Maria, lieblich ausgedrückt,
Doch keins von allen kann dich schildern,
Wie meine Seele dich erblickt.
Ich weiß nur, daß der Welt Getümmel
Seitdem mir wie ein Traum verweht,
Und ein unnennbar süßer Himmel
Mir ewig im Gemüthe steht.
Franz Schubert / Text F. v. Hardenberg
LINK zum Original Lied, hier